← Zurück zur Startseite ← Kulinarisches |
Rezepte |
Zunächst mal ein paar Anmerkungen: a) Nein, Nitritpökelsalz ist nicht böse. Es wird seit 5.000 Jahren benutzt, um Speisen haltbar zu machen. Wie so oft macht es auch hier die Dosis. Allerdings musst du schon eine Meeenge davon zu dir nehmen, um dir zu schaden. Und wenn du jeden Tag 15 kg Mettwürste in dich reinfrisst, hast du ganz andere Probleme - GEH ZUM ARZT!!! Kleiner Funfact: Kopfsalat, Spinat, Mangold, Rote Bete und zahlreiche andere Gemüsearten enthalten ein Vielfaches an Nitit im Vergleich zu Lebensmitteln, die mit Pökelsalz behandelt wurden. So weit es Nitrit betrifft, kannst du statt 200 g Spinat genau so gut 2 kg Mettwürste essen. b) Kutterhilfsmittel ist quasi die Mehlschwitze des Metzgers. Es gibt der Wurst Konsistenz und bindet Flüssigkeit. Ich habe oft gelesen, dass man auch Backpulver nehmen kann, das habe ich aber noch nie probiert, außerdem ist es es drei Mal so teuer. Als Notlösung evtl. brauchbar, aber auf Dauer keine Alternative. c) Natriumascorbat ist sozusagen eine Vorstufe des Vitamin C. Es wirkt als Antioxydant, bindet Sauerstoff und macht gewolftes und gekuttertes Fleisch zusätzlich haltbar. Außerdem hilft es dem Fleisch und der Wurst bei der Rötung. Im Gegensatz zum Nitritpökelsalz "umrötet" es das Fleisch zwar nicht aktiv, aber es bindet Sauerstoff und dadurch verhindert es, dass Fleisch zu schnell grau wird und schmeckt wie Laterne ganz unten (da, wo die Hunde dranpissen). Fazit: Nicht jeder Zusatzstoff ist böse, und nicht immer ist es eine gute Strategie, sie einfach weg zu lassen. Aber ich bin schon lange aus dem Alter raus, wo ich mit Krötenstreichlern und Bäume-Umarmern diskutiert habe. Wenn ihr euch den Magen verderben und euren Kindern eine schöne gediegene Lebensmittelvergiftung zum Geschenk machen wollt - nur zu! |
Die folgenden Rezepte habe ich selbst entwickelt und ausprobiert. Einige sind nur gut, andere einfach zum Niederknien. Im Laufe der Zeit kommen ganz sicher noch weitere Rezepte dazu, also immer mal wieder reinschauen! Und jetzt: viel Spaß beim Ausprobieren! |
Bratwurst (grob oder fein, Schwein oder Hähnchen) Du brauchst Schweinenuss und Bauchspeck (nicht geräuchert). Das Fleisch begutachten. Wenn der Bauch sehr durchwachsen ist, 600 g Bauch und 400 g Nuss nehmen. Ist der Bauch etwas fetter, 500 g von jedem. Erst den Bauch, dann die Nuss durch die mittlere Scheibe wolfen. Die Gewürze fein mahlen und zum Fleisch geben. ordentlich durchmischen und intensiv kneten, um für die Bindung die Eiweiße anzuregen. Jetzt durch die feine Scheibe wolfen und - wenn du keinen Wurstfüller hast - direkt mit der Tülle in einen 28/30er Darm füllen. Besser ist ein Wurstfüller, weil man dann nochmal kneten und vorsichtshalber gut durchmischen kann. Die Würste einen Tag im Kühlschrank ruhen lassen, am besten vakuumiert. Statt Schwein kannst du auch Hähnchenbrust nehmen. Hat nur ca 8% Fett und ist auch sehr lecker. |
|||||||||
Mettwurst und Pfefferbeißer
(Anm.: NP-Salz = Nitritpökelsalz) Du brauchst Schweinenuss und Bauchspeck (nicht geräuchert). Das Fleisch begutachten. Wenn der Bauch sehr durchwachsen ist, 600 g Bauch und 400 g Nuss nehmen. Ist der Bauch etwas fetter, 500 g von jedem. Erst den Bauch, dann die Nuss durch die mittlere Scheibe wolfen. Die Gewürze fein mahlen und zum Fleisch geben. ordentlich durchmischen und intensiv kneten, um für die Bindung die Eiweiße anzuregen. Bis hierhin also genau wie bei der Bratwurst. Allerdings nehme ich für die Pfefferbeißer 15 g Senfkörner und 8 g Steakpfeffer. Für das zweite Mal Wolfen nimmst du nochmal die mittlere Scheibe und füllst die Masse wie gehabt entweder mit der Tülle oder dem Wurstfüller in Därme - bei der Mettwurst 28/30er, bei den Pfefferbeißern 18/20er Kaliber. Du hängst die Mettwürste ohne Rauch einen Tag in den Räucherschrank. Jetzt 2 x 12 Std (bei den Pfefferbeißern reicht 2 x 6 Std) räuchern, mit jeweils 12 Std Ruhe (ohne Rauch). Danach legst oder besser hängst du die Würste für mind. 2 Tage in den Kühlschrank zum Reifen. |
|||||||||
Fleischwurst Je 500 g Schweinebauch und -schulter in wolfgerechte Stücke schneiden und für 1 - 1 1/2 Std in den Gefrierschrank legen, je nach Größe der Stücke. Erst den Bauch, dann die Schulter durch die mittlere Scheibe wolfen, dabei getrennt halten. Jetzt erst das Bauchfleisch kuttern, dabei nach und nach ca 150 g Crushed-Eis und die Gewürze dazu geben. Das Eis ist WICHTIG für die Bindung!! Jetzt das Schulterfleisch dazu geben und alles fein wolfen. Temperatur im Auge behalten! Wenn die Masse sich über 12°C erwärmt, nochmal 50 g Eis dazu geben. Die Masse in Darm Kaliber 50 abfüllen, dabei relativ fest Eindrücken, um Luftblasen zu vermeiden. Machst du es zu fest, reißt der Darm nachher beim Brühen. Die Würste bei 75-80°C 1 Std lang heißräuchern (ich mache das im Backofen, geht super). Jetzt in reichlich Wasser mit 2% Salzgehalt ( = 20 g je Liter) bei 80°C eine Std lang brühen. |
|||||||||
Teewurst Super einfach, super schnell, super lecker. Die Butter etwas weich machen (z.B. in der Mikrowelle), dann alles zusammen in die Küchenmaschine und kuttern, bis der Arzt kommt - fertig. Manche tun noch etwas Rum dazu, das ist aber nicht so ganz meins. Rum ohne Cola ist nix für mich :o) Wenn du es probieren möchtest: bei der angegebenen Menge reicht ein Teelöffel. Merke: wenn du die Zwiebel kurz anschwitzt, erhöht sich die Haltbarkeit beträchtlich. Aber mir persönlich schmeckt es mit rohen Zwiebeln besser. |
|||||||||
Pfälzer Wurst (wie grobe Leberwurst, nur halt ohne Leber)
Das Fleisch durch die mittlere Scheibe wolfen. Die restlichen Zutaten dazu geben und gut vermischen. Die Masse durch die kleine Scheibe wolfen, gründlich durchkneten und nochmal durch die kleine Scheibe wolfen. Das ganze nochmal durch die kleine Scheibe wolfen, anschließend möglichst bis zum Rand in dicht schließende Gläser füllen, z.B. Einmachgläser. Die Gläser fest verschließen und bei 80 - 85°C 2 Stunden lang im Topf mit reichlich Wasser erhitzen. Die Gläser in kaltes Wasser stellen, damit sie sich schnell abkühlen und die Deckel fest angezogen werden. |
|||||||||
Mousse au Chocolat
Eier trennen, Eiweiß und Sahne separat steif schlagen. Butter und Schokolade vorsichtig im Wasserbad schmelzen. Eigelb in einer großen Schüssel mit 2 EL heißem Wasser cremig schlagen, den Zucker einrühren und schlagen, bis die Masse hell und cremig ist. Die geschmolzene Schokolade unterheben, anschließend sofort vorsichtig Eischnee und Sahne unterheben. In Schälchen füllen und mindestens zwei Stunden im Kühlschrank abkühlen lassen. |
|||||||||
Leckeres Honig-Senf-Dressing Alles in einen schmalen, hohen Behälter füllen und mit dem Mixer auf höchster Stufe mindestens 3 Minuten aufschlagen. In eine Flasche füllen, ist im Kühlschrank wochenlang haltbar. |
|||||||||
Mayonnaise In ein schmales, rundes Litermaß 150 g Rapsöl, 1 Ei (egal ob warm oder kalt), Saft einer halben Zitrone, 1/2 TL Salz, 1/2 TL Pfeffer und 1 TL Zucker füllen. Einen Pürierstab auf den Boden des Litermaßes stellen, einschalten und einfach so lange stehen lassen, bis sich unten in der Masse wirklich nichts mehr bewegt. Das Litermaß etwas schräg halten und den Pürierstab ganz langsam nach oben ziehen, bis er frei ist. Jetzt so lange pürieren, bis sich der Rest des Öls mit der Masse vermischt hat. Etwa eine Stunde in den Kühlschrank stellen. |
|||||||||
Schinken nach Schwarzwälder Art, heißgeräuchert 700 g Schinkenbraten parieren, mit lauwarmem Wasser abwaschen und abtrocknen. Wichtig: sehr gut die Hände waschen oder am besten mit Handschuhen arbeiten. 25 g Nitritpökelsalz, 3 g Natriumascorbat, 10 g Senfkörner, 5 g Piment, 5 g Pfeffer, 5 Wacholderbeeren, 2 Nelken, 1 TL Majoran, 1 TL Thymian und 5 g braunen Zucker fein mahlen. Die Gewürzmischung z.B. auf einem Suppenteller verteilen und das Fleisch darin so lange wälzen und andrücken, bis es dicht eingehüllt ist. Das Fleisch vakuumieren, evtl übrig gebliebenes Gewürz mit in die Tüte geben. Im Kühlschrank 10 Tage marinieren (bei mehr oder weniger Fleisch entprechned länger oder kürzer), dabei jeden Tag einmal umdrehen und das Gewürz einmassieren. Das Fleisch herausnehmen und die Gewürze abwaschen. Nach dem Abwaschen 2 - 3 Std an einem kühlen Ort tocknen lassen. Auf den Rost in den Backofen legen (oder, wenn man hat, in den Smoker hängen) und je 500 g 1,5 - 2 Stunden bei 80°C räuchern, bis es eine schöne rote Farbe angenommen hat und fast schon aussieht wie ein echter Schwarzwälder Schinken. Herausnehmen und hängend ca 2 Std abkühlen lassen. |
|||||||||